Leopold Ernst war Architekt und Maler und lebte von 1808 bis zu seinem Tod 1862 in Wien.
Er besuchte in der Akademie der bildenden Künste die Graveur- und Architekturschule und absolvierte nebenbei eine Bau- und Steinmetzlehre.
Die erste große berufliche Herausforderung erhielt er von Graf August Breuner, die er mit Bravour meisterte: Die Umgestaltung von Schloss Grafenegg in Niederösterreich.
Ernst verzauberte das Juwel mit einem romantischen Historismus Baustil, der dem Gebäude bis heute unsterblichen Glanz und Würde verleiht.
Später zog es ihn in jungen Jahren mit Friedrich von Amerling - wie Waldmüller ein angesehener Maler- ua. nach Italien, wo er seine erste Sporen als Portät Maler verdiente.
Seine große Bedeutung für Wien erlangte Leopold Ernst ab 1853 als Dombaumeister der Bauhütte St. Stephan mit der Restaurierung des Südturms und der Westfassade. Seine anfangs gepriesenen Pläne für die Aufstockung des Nordturms und Angleichung an den Südturm ließen sich aber nicht verwirklichen. Der Südturm sollte wohl ohne Zwillingsbruder weiter solo glänzen.
Aus den vielen vollendeten Aufträgen stachen vor allem seine Innenraumgestaltungen hervor. Auch hier zeigte sich sein Können: Er renovierte im Palais Niederösterreich- bis in die frühen neunziger Jahre Sitz der niederösterreichischen Landesregierung- stilgerecht Prälaten- Herren- und Rittersaal.
Leopold Ernst war auch Mitbegründer des Vereins zur Erhaltung der Denkmäler.
Für seine Verdienste um Stadt und Land wurde schließlich 1894 im 17. Wiener Bezirk Hernals die Leopold Ernst Gasse nach ihm benannt.
Ein Grabmal am Biedermeier Friedhof St. Marx erinnert an sein Schaffen.