Dornerplatz 2.0

Am Dornerplatz im Zentrum von Hernals wird sich einiges verändern. Dieser Platz nimmt in unserem Sektionsgebiet eine zentrale Rolle ein und hat das Potential, zum Treffpunkt der jungen Bevölkerung im Grätzl zu werden. Ganz besonders wollen wir bei der Umgestaltung des Dornerplatzes auf die Bedürfnisse der älteren Kinder 10+ nehmen. Während im nicht weit entfernten Diepolpark ganz besonders auf die Bedürfnisse von Familien mit Kleinkindern geachtet wurde und ein Spielplatz entstand, der keine Wünsche offenlässt, sollen sich die Hernalser Jugendlichen am Dornerplatz wohl fühlen.

Im Frühjahr geht's los am Dornerplatz

In Workshops mit den Jugendlichen und Befragungen von Familien in unserem Sektionsgebiet, das vom Elterleinplatz bis zur Leopold-Ernst-Gasse, vom der Kalvarienberggasse bis zur Hormayergasse und zur Kastnergasse reicht und in dem rund 6.000 Menschen leben, haben wir erfragt, was ein lebendiger Platz bieten muss und wie sich die Aufenthaltsqualität steigern lässt. Herausgekommen sind fürs erste drei Anträge, die wir über die Bezirksvertretung gestellt haben und die positiv abgestimmt worden sind:


  • die Aufstellung von drei sogenannten Enzis, Sitzmöbeln aus recyclebarem Kunststoff
  • die Aufstellung von Pflanztrögen mit Rankpflanzen als Schattenspender
  • die Installation einer Sprühnebeldusche, eines sogenannten „Wiener Sommerspritzers

Das ist nur der Anfang

Damit aber noch lange nicht genug. Uns ist es sehr wichtig, dass der Dornerplatz ein Ort bleibt, an dem kein Konsumzwang herrscht. Wir wollen, dass Tische aufgestellt werden, an denen Menschen gemeinsam Mitgebrachtes konsumieren können. Wir planen eine Umgestaltung und Erweiterung des kleinen Spielplatzes und wünschen uns Bänke mit integriertem Solarmodul an denen man Smartphones und Tablets aufladen kann. In Kooperation mit den Kulturinitiativen und Kulturvereinen des Bezirkes wollen wir Möglichkeiten erarbeiten, den Platz ganzjährig zu bespielen. Der Erfolg des Volxkinos, das jedes Jahr an vier Abenden im Sommer hunderte Besucher anzieht zeigt, dass der Dornerplatz das Zeug hat zu einem Platz der Begegnung, der Vielfalt und der Kreativität zu werden.


Wenn man sich die Kalvarienberggasse zwischen Elterleinplatz und Dornerplatz jetzt ansieht, bemerkt man, dass viele Geschäftslokale leer stehen bzw. der Branchenmix nicht stimmt. Eine Belebung des Dornerplatzes soll auch für die umliegenden Betriebe und die Gastronomie im Grätzl nur von Vorteil sein.

Rund um die Kalvarienberggasse wird sich viel verändern

Das Gebiet um die Kalvarienberggasse wird sich natürlich auch durch den geplanten Bau der U5 stark verändern. Schon jetzt gilt laut dem Immobilienportal FindMyHome Hernals und im Besonderen die Kalvarienberggasse als die beliebteste Wohngegend ganz Wiens. So erfreulich das auf den ersten Blick scheint, muss uns als Sozialdemokraten aber auch bewusst sein, dass die Aufwertung eines Grätzls auch die Gefahr steigender Mieten und damit die Verdrängung der weniger finanzkräftigen Bevölkerung in sich birgt (Gentrifizierung).


Unser Sektionsgebiet ist eines, das großen Veränderungen unterliegen wird. Wir werden diese Veränderungen mitgestalten und haben natürlich eine Vision, wie sich die Kalvarienberggasse im Zuge des U Bahnbaues verändern soll und wird. Doch das ist eine weitere Geschichte und wird demnächst auf dieser Seite erzählt.

Über die Autorin

Ich bin Vorsitzende der Sektion6 und seit 2015 Bezirksrätin. Wichtig sind mir die soziale Diversität im Bezirk und der Dialog mit den Menschen in den Grätzln, um gemeinsam den öffentlichen Raum zu gestalten, verkehrsberuhigte Zonen zu schaffen und Verweilräume ohne Konsumzwang für alle Hernalserinnen und Hernalser unabhängig vom Einkommen zu verwirklichen.


Mitgestalten, mitbestimmen, innerparteiliche Demokratie sind mir ein besonderes Anliegen. Ich verstehe Sektionen als basisdemokratische Gruppen, die neben der politischen Arbeit in den Grätzln selbstbewusst Ideen für die Weiterentwicklung der Sozialdemokratie diskutieren. Ein längst nötiger Schritt ist für mich eine echte Reform der Organisationsstruktur und die Einbeziehung der Basis in alle Entscheidungsprozesse.